Am 8. November 2025 fand in der Geschäftsstelle des IFTS in Jena das diesjährige Reflexionsseminar für die neuen vietnamesischen Auszubildenden in der Pflege statt, die im September ihre Ausbildung in Thüringen begonnen haben. Unter dem vertrauten Titel „Angekommen in Deutschland?“ kamen 14 Teilnehmende zusammen, um sich über ihre ersten Monate in Deutschland auszutauschen.
Das sechs Stunden umfassende Seminar bot einen intensiven Raum für ehrliche Gespräche, gemeinsames Lernen und gegenseitige Unterstützung. Die Stimmung war geprägt von Offenheit, Vertrauen und spürbarem Gemeinschaftsgefühl. Viele der Auszubildenden berichteten von schönen ersten Erfahrungen in Deutschland – von hilfsbereiten Kolleginnen und Kollegen, unterstützenden Praxisanleitern und herzlichen Begegnungen in der Berufsschule, die ihnen das Ankommen erleichtert haben.
Gleichzeitig wurden auch Herausforderungen und Schwierigkeiten thematisiert: Sprachbarrieren, kulturelle Missverständnisse und Unsicherheiten in der alltäglichen Kommunikation, gehören für viele noch zum Alltag. In offenen Gesprächen wurden diese Themen gemeinsam reflektiert, Erfahrungen geteilt und konkrete Lösungsansätze gesucht.
Ein besonderes Highlight des Tages war das deutsch-vietnamesische Buffet, das nicht nur für kulinarische Stärkung sorgte, sondern auch den interkulturellen Austausch vertiefte und den persönlichen Kontakt zwischen den Teilnehmenden förderte.
Am Ende des intensiven Seminartages waren alle spürbar bewegt, zufrieden – und auch ein wenig erschöpft. Viele nahmen sich konkrete Vorhaben mit, um ihre Integration weiter zu stärken, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern oder im Team noch aktiver aufeinander zuzugehen.
Für mich, Lea Goß - die leitende Referentin des Seminares, war es beeindruckend zu sehen, mit welcher Offenheit die Auszubildenden ihre Erfahrungen geteilt haben. Das Seminar zeigt, wie viel Bereitschaft, Mut und Engagement in jeder und jedem Einzelnen steckt.
Das Reflexionsseminar 2025 war erneut ein wichtiger Beitrag, um den neuen Auszubildenden eine Stimme zu geben, ihre Erfahrungen sichtbar zu machen und sie auf ihrem Weg in die Pflege und in die deutsche Gesellschaft zu begleiten.